· 

Ich hätte Dir noch viel zu sagen - aber leider Speicher voll

Jesus hätte uns noch viel zu sagen, aber wir können es nicht (er)tragen, weil wir zu viel herumschleppen von dem, was andere uns gesagt haben. Wenn der Heilige Geist gekommen ist, sollte er uns ja mitteilen, was Jesus noch zu sagen gehabt hätte. Nun, inzwischen ist er gekommen, aber können wir es jetzt (er)tragen?

Der Apostel Petrus liefert ein interessantes Beispiel – damals war der Heilige Geist schon ausgegossen: Petrus hört eindeutig die Stimme des Herrn – und sagt darauf einfach Nein! Denn durch seine religiöse Erziehung hatte er schließlich gelernt, was gut und was verkehrt ist. Auch unsere religiöse Prägung verweigert sich mitunter rundweg dem, was der Herr uns sagt.

Religion, das sind Gebote und Praktiken, die andere uns beigebracht haben und die wir deshalb einhalten; aber es kam nicht als Offenbarung in unser Herz. Jesus hätte uns noch viel zu sagen, aber Religion kann das nicht ertragen.

 

Selbst Jesus konnte bei seinen eigenen Jüngern die Mauern des religiösen Denkens nicht durchdringen. Ihr Herz war durch den Stolz der Religion so verhärtet, dass Jesus ihnen die Wahrheit nicht in vollem Umfang mitteilen konnte, nicht so, wie er es wollte.

Gilt das auch für uns? Muss Jesus heute das auch zu mir und zu dir sagen?

„Ihr könnt es nicht tragen, weil ihr schon zu viel anderes auf dem Buckel habt …“? Ist der Platz belegt, der vorgesehen war für das, was Jesus uns noch sagen möchte? Belegt durch vorgefertigte Denkkonzepte, durch Gedankengebäude, die sich dagegen aufgebaut haben? 2. Korinther 10,4–5: Es gilt also, überspitzte Gedankengebäude niederzureißen und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt.

 

Johannes 16,7.12–14 Ich sage euch die Wahrheit. Es ist zu eurem Nutzen, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der zur Unterstützung herbeigerufene Fürsprecher (parakletos) nicht zu euch kommen. Wenn ich aber gehe, schicke ich ihn zu euch … Ich habe euch noch vieles zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen, ihr wärt jetzt damit überfordert. Ihr könnt es nicht „tragen“, weil ihr zu viel anderes tragt.Wenn aber der Geist der Wahrheit gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit führen, denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern er wird reden, was er hört. Er wird euch auch erklären, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen, denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden.  

2. Korinther 3,17 Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit. 

Der Heilige Geist schafft den Raum, der nötig ist, damit das landen kann, was Jesus uns noch sagen möchte.

Der Heilige Geist ist inzwischen gekommen. Lassen wir uns jetzt von ihm in die ganze Wahrheit führen?

 

George Markakis hat es so erlebt:

Vor einigen Jahren bat er den Herrn um ein Wort für das neue Jahr. Nach zwei Wochen hatte er immer noch nichts erhalten, da wurde ihm endlich klar, dass genau diese Worte aus Johannes 16,12 zu ihm gesprochen waren wie seinerzeit zu den ersten Jüngern. In diesen beiden Wochen hatte er diesen Vers zwar ständig in seinem Herzen gehabt, aber nicht verstanden, dass er ihm galt: „George, ich habe dir noch viel mehr zu sagen, aber du kannst es jetzt noch nicht ertragen.“George erinnert sich: „Ich verstand damals nicht, warum Gott das gerade mir sagte, wo ich doch wirklich so viel wie möglich lernen wollte und auf alles hören, was er mir zu sagen bereit war. Ich hatte mich schon hinterfragt, aber ich konnte nichts finden, was mich hindern könnte – zumindest dachte ich das … Mir war damals noch nicht klar, wie tief, wie hinterlistig und wie hartnäckig diese Hochburg der Religion in meinem Herzen sein konnte …  Ich hatte damals noch keine Ahnung, wie betrogen und gefangen ich in meinem Herzen war durch mein vorgeprägtes, eingeschränktes Auffassungsvermögen von ‚Gott‘.“

 

Das Beispiel aus der Bibel hilft uns, das besser zu verstehen: Der Apostel Petrus war so sehr an seine religiöse Einstellung gebunden, dass er sich der direkten Anweisung Gottes rundheraus widersetzte. Was der Herr ihm sagte, konnte er nicht ertragen. Drei Mal sprach Gott zu ihm, und er kapierte es einfach nicht! 

 

Apostelgeschichte 10,9–17: Um die Mittagszeit – die Boten des Kornelius waren noch unterwegs – stieg Petrus zum Beten auf das flache Dach des Hauses. Nach einiger Zeit wurde er hungrig und bat um Essen. Während ihm eine Mahlzeit zubereitet wurde, hatte er eine Vision: Er sah den Himmel offen und etwas wie ein riesiges leinenes Tuch herabkommen, gehalten an seinen vier Ecken. In dem Tuch befanden sich Tiere aller Art – Vierfüßer, Reptilien und Vögel.

Nun hörte er eine Stimme: „Auf, Petrus, schlachte und iss!“ 

„Auf gar keinen Fall, Herr!“, entgegnete Petrus. „In meinem ganzen Leben habe ich noch nie etwas Unheiliges und Unreines gegessen!“ Doch die Stimme wiederholte die Aufforderung: „Was Gott für rein erklärt hat, das behandle du nicht, als wäre es unrein!“ Und noch ein drittes Mal wurde Petrus zum Essen aufgefordert; dann verschwand das Tuch wieder im Himmel. Während Petrus noch darüber rätselte, was diese Vision bedeuten sollte, kamen auch schon die Männer an, die Kornelius geschickt hatte. 

 

Ist das nicht ein interessanter Fall: Auf der einen Seite spricht Gott deutlich vom Himmel – andererseits weigert sich Petrus hartnäckig, Gott zu gehorchen! (Wie bereits gesagt: Der Heilige Geist war zu der Zeit schon ausgegossen.)

 

Es geht hier immerhin um Gott! In Person! Und Petrus erkannte ihn ja auch, sonst hätte er ihn nicht mit „Herr“ angeredet! Man sollte meinen, wenn die Stimme des Herrn die höchste Autorität ist im Himmel und auf Erden, dann ist alles, was er auch immer sagen mag, bindendes Recht! Sein lebendiges Wort ist doch die höchste Autorität, die jede andere Autorität zum Schweigen bringt und jeden Streit beilegt!  

Hören wir noch einmal die Antwort des Petrus auf Gottes lebendiges Reden: „Auf gar keinen Fall, Herr! In meinem ganzen Leben habe ich noch nie etwas Unheiliges und Unreines gegessen!“

Wie gesagt, Petrus wusste, dass es Gottes Stimme war, die zu ihm sprach, aber er weigerte sich, dem Befehl zu gehorchen. Natürlich könnten wir einräumen, dass Petrus das für einen Test gehalten haben könnte, oder für eine Versuchung.

 

Petrus weigerte sich, der Stimme Gottes zu gehorchen, weil das gegen das Gesetz gewesen wäre, zumindest gegen das, was er darunter verstanden und wie er es sein ganzes Leben lang bisher praktiziert hatte.  

Er hatte eine Vorstellung von dem, was in Gottes Augen gut und was verkehrt ist, und von dem, was er von uns im Allgemeinen verlangt. Aber das war eine Schlussfolgerung seines Verstandes aufgrund dessen, was andere ihn gelehrt hatten und wovon  er annahm, dass genau das Gott gefällt (oder eben nicht).

Petrus sagte: „Denn ich habe dies und das noch nie gegessen!“ Er handelte also nach dem religiösen Maßstab, nach dem er bisher gelebt hatte, weil er annahm, das sei Gottes Forderung an ihn. Doch nun bekam er ein neues „Gebot“, das völlig außerhalb seines Denkmusters lag.

 

Was ist Religion eigentlich?

Religion ist eine Ersatzform für das Wahre – und deshalb eines der größten Hindernisse, Gott zu erkennen. 

Religion, das sind die Gebote und Praktiken, die andere uns beigebracht haben und die wir deshalb einhalten; aber es kam nicht als Offenbarung in unser Herz. Jesus hätte uns noch viel zu sagen, aber Religion kann das nicht ertragen.

Religion, das sind all die Gebote und Praktiken, die wir einhalten, um Gott zu gefallen, weil andere uns beigebracht haben, was Gott gefällt und was nicht. Einiges davon ist sicher richtig; und es gut wenn wir es beigebracht bekommen, z.B. als Kinder. Eenn das aber nicht irgendwann auf unserem Weg durch persönliche Offenbarung Gottes an uns als Wahrheit erkannt wird, bleiben es bloß religiöse tote Werke. Alles, was wir glauben und tun, weil jemand anderes es uns gesagt hat, ist Religion, weil es nicht als Offenbarung in unsere Herzen gekommen ist. Religion nährt in erster Linie unseren Verstand; und der wird auf diesem Wege zu einem Hindernis, Jesus zu hören. „Mit dem Herzen wird geglaubt“! Römer 10,10 Daraufhin wird der Verstand darüber informiert. Das ist angemessenen Form des Wissen. 

 

Ein Beispiel: Man hat uns gelehrt, dass wir durch den Geist Gottes wiedergeboren werden, wenn wir glauben, dass Jesus für uns am Kreuz gestorben ist. Also haben wir geglaubt, was wir gehört haben, und ihm zugestimmt – und deshalb halten wir uns für „wiedergeboren“. So hat man es uns beigebracht. Im Prinzip ist das ja richtig; die Frage ist: Haben wir diese „Geburt von oben“ auch wirklich erlebt? Oder glauben wir nur eine Lehre, die zwar wahr und gut ist, wir haben sie „im Kopf“, aber sie ist vielleicht noch nicht bis zum Herzen vorgedrungen?

Religion ist das genaue Gegenteil von Glauben. Bei Religion nehme ich an und tue ich, was andere Menschen mir über Gott gesagt haben; Glaube ist, was ich über mein Verstehen hinaus glaube und tue, weil Gott es mir in meinem Herzen offenbart hat – dann ist der Glaube samt Glaubensgehorsam meine Antwort auf das, was Gott mich gelehrt hat.

 

Bei Petrus haben wir gesehen, wie überrascht er war, als Gott ihn unerwartet besuchte. Gott sprach nicht zu Petrus, während er im Gebet war, sondern erst danach, als er Hunger hatte und essen wollte.

Gott überraschte ihn mit einer Vision; aber nach allem, was Petrus gelernt hatte, konnte er ihr keinen Sinn entlocken. Seine spontane Antwort zeigte den wahren Zustand seines Herzens.

Auf „unreines“ Essen zu verzichten, das war eine Art, wie Juden Gott ehrten; so war es im Gesetz Moses vorgeschrieben. Für Petrus war das klar, sein ganzes Leben lang hatte er sich gehorsam daran gehalten. Und jetzt forderte sein Gott genau das Gegenteil!? Was für ein Schock!

Hier haben wir ein biblisches Prinzip, das der Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift scheinbar widerspricht: Derselbe Gott, der Mose das Gesetz gegeben hatte, genau er hob nun eines seiner Gesetze auf! Gott, der im Gesetz sagte: „Du sollst keines dieser unreinen Tiere essen“, der sagte nun zu Petrus: „Schlachte und iss diese Tiere, denn jetzt habe ich sie gereinigt.“

Nun, dies ist nicht der einzige Fall, dass Gott seinem eigenen Gesetz widerspricht. Hier ein weiteres Beispiel:

 

Matthäus 12,1–8 Damals ging Jesus am Sabbat durch die Getreidefelder. Seine Jünger waren hungrig und fingen an, Ähren abzureißen und die Körner zu essen. Als die Pharisäer das sahen, riefen sie empört: „Schaut euch das an! Jesus, deine Jünger tun, was am Sabbat nicht erlaubt ist!“

Jesus erwiderte: „Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und die mit ihm waren Hunger hatte? Damals kam er in das Haus Gottes und aß das Schaubrot, was ihm nicht erlaubt war, sondern nur für die Priester. Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat brechen und doch ohne Schuld sind?

Doch ich sage euch: Hier ist Größeres als der Tempel. Wenn ihr gewusst hättet, was das bedeutet: ‚Ich will Barmherzigkeit und keine Opfer‘, dann hättet ihr die Unschuldigen nicht verurteilt. Denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.“  

 

Was sagt Jesus da? Wir müssen das biblische Prinzip hinter seinen Worten tiefer verstehen; es hat die Macht, uns aus den Fesseln toter Religion zu befreien. Nach dem Gesetz hatten natürlich die Pharisäer recht und was die Jünger taten, war gesetzeswidrig!  

Aber Jesus kam nicht, um den Buchstaben des Gesetzes durchzusetzen, der bindet und einschränkt; er kam, um uns von den Fesseln der Religion zu befreien und uns zu einem Leben in Fülle zu führen, das überfließt von Gottes Güte und Barmherzigkeit:  

 

Matthäus 11,28–30 Kommt zu mir, ihr alle, die ihr schuftet und euch abschleppt, ich will euch Ruhe geben. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und tief im Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.  

 

„Mein Joch ist sanft“, sagt Jesus. Im Original steht hier das hellenische Wort /chrstos; das ist viel mehr als nur „leicht“; es bedeutet: „Mein Joch ist gut und hilfreich für dich.“

[„Chrestus („nützlich, freundlich“) war ein üblicher Sklavenname in der griechisch-römischen Welt. Sie „erscheint als Rechtschreibvariante für den unbekannten Christus (Christos). Im Griechischen wurden die beiden Wörter gleich ausgesprochen.]

 

Jesus sagte: „Komm zu mir!“, und: „Lerne von mir!“ Folgen wir dieser Einladung? Es liegt an uns!

Jesus hat für uns etwas Besseres als nach den Anweisungen anderer zu leben, die uns sagen, was richtig und was verkehrt ist. Die Lasten, die uns andere durch Religion aufgeladen haben, erlauben uns nicht, voranzukommen. Sie verhindern, dass wir unter das leichte, nützliche Joch von Jesus finden. Religion will, dass wir schwere Lasten zu tragen haben.

 

Matthäus 23,13 Denn ihr Religiösen verschließt das Reich der Himmel vor den Menschen; denn ihr geht nicht hinein (unter das leichte Joch von Jesus), und die, die hineingehen wollen, lasst ihr auch nicht hineingehen. 

Mit den Religiösen war Jesus ständig in Konfrontation. Sie wollten verhindern, dass Jesus die Leine, an der sie die Leute gängelten, zerschnitt. Jesus lädt uns und alle in die Freiheit ein, die man bei ihm hat, bei dem Lebenden, der von den Toten auferstanden ist und für immer lebt, der sich für uns verwendet; er lädt uns ein, zu ihm zu kommen und von ihm zu lernen.

 

Mehr noch: Jesus lädt uns ein zu einer lebendigen Beziehung zu ihm selber, zu einer Beziehung, in der wir glauben und gehorchen, weil wir Gottes lebendige Stimme gehört haben (wie, da gibt es viele Möglichkeiten!). Seine lebendige Stimme wird der Schrift nie widersprechen, sondern immer vollkommen mit ihr übereinstimmen. Aber Achtung: Gott hat normalerweise seine eigene Interpretation seiner Schrift; die kann sich etwas oder gewaltig von unserer Auslegung unterscheiden. (Und sicher haben wir nicht in hochtheologischen Abhandlungen Gott erklären zu wollen, wie er sein Wort zu verstehen hat.)

 

Was tun?

Zunächst sollte ich meine religiösen Mauern erkennen und dann bekennen. Erlauben Sie dem Heiligen Geist, das Licht einzuschalten, damit Sie die über Jahre kultivierten frommen Gewohnheiten sehen können (die man so macht, weil man es eben so gelehrt wurde, die aber nicht auf persönlicher Offenbarung beruhen). Legen Sie das im Gebet vor Gott offen, damit er die Lasten von Ihren Schultern nehmen kann; so wird Platz für das Joch von Jesus. Und dann können wir auch (er)tragen, was Jesus noch alles zu sagen hat – und das ist einiges! 

Sprechen Sie mit anderen Christen darüber, mit Leuten, denen Sie vertrauen; zu zweit oder zu dritt ist es leichter, solche Prozesse durchzuhalten.

 

[Hilfreich dazu sind auch die Tipps aus dem Buch „Wie geht Einheit“. LESEPROBE  SHOP ]   MIP-Hauptseite

Dieser Text wurde nach einem Artikel von George Markakis von Peter Ischka zusammengestellt und ergänzt.

http://georgemarkakis.gr/shalom-apostolic-ministries/